Deutschland und die Welt

Reinhard Pohl: Kurdistan.

2017, 48 Seiten, 2 Euro
ISBN 978-3-925000-84-6

Die Welt verändert sich: Seit rund 30 Jahren ist die Region „Kurdistan“ im Irak autonom. So war es logisch, für 2017 die Abstimmung über die Unabhängigkeit anzusetzen. In Syrien ist „Rojava“ ebenfalls autonom, nennt sich selbst aber auch „Nordsyrien“. In der Türkei und im Iran gibt es immer wieder Kämpfe.
Dennoch ist die Geschichte Kurdistans auch eine Geschichte enttäuschter Hoffnungen. Immer wieder gab es im 20. und 21. Jahrhundert Versuche, regional oder überregional eine Autonomie zu erhalten oder einen Staat zu gründen. Verschiedene Gruppen und Parteien wandten sich mit ihren Konzepten und Forderungen an den Völkerbund und die UNO. Sie gründeten Republiken und Königreiche, sie erlebten immer wieder Maßaker durch die Regierungstruppen aus dem Irak, aus dem Iran, aus der Türkei und aus Syrien.
Lange gehörte Kurdistan zum Osmanischen Reich, war ein Volk in einem Vielvölkerstaat. Doch am Ende des Ersten Weltkrieges, als das Reich zusammenbrach und Nationalstaaten entstanden, wurde Kurdistan die Anerkennung verweigert. Kolonialmächte zogen neue Grenzen, Kurdistan wurde auf die Türkei, den Iran, den Irak und Syrien aufgeteilt. Größere kurdische Minderheiten gibt es ebenfalls in Armenien, Georgien und Rußland.
Diese Broschüre stellt die Kurdinnen und Kurden vor, die als Minderheiten unter fremder Herrschaft leben. Und es stellt die Versuche in den verschiedenen Ländern vor, eine Autonomie, das Recht auf Sprache und Kultur, durchzusetzen. Beschrieben werden aber auch die Spaltungen, die eine kurdische Einigkeit verhindern. Die einen folgen den Konzepten von Mustafa und Masud Barzani, die anderen folgen den Konzepten von Abdullah Öcalan. Und mit der PUK, Gorran, der Zukunftsbewegung und anderen gibt es auch neue Parteien mit neuen Konzepten.
Zur Zeit beobachten wir in Kurdistan einen historischen Umbruch. Noch ist nicht klar, ob am Ende die Unabhängigkeit oder eine neue Katastrophe steht.


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