Deutschland und die Welt

Reinhard Pohl: Weibliche Beschneidung. FGM - weibliche Genitalverstümmelung

2020, 48 Seiten, 2 Euro
ISBN: 978-3-925900-55-6

Weibliche Beschneidung, weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Sie trifft Frauen in Afrika, aber auch in Asien und kommt auch in Europa und Deutschland vor. Meistens wird Mädchen kurz nach der Geburt, oft auch erst zu Beginn der Pubertät die Klitoris amputiert.
Es handelt sich um eine Tradition, die vermutlich mehrere Tausend Jahre alt ist. In einigen Regionen wird sie auch religiös begründet - mit Vorschriften im Christentum oder im Islam. Meistens ist die Begründung die Tradition.
Diese Broschüre informiert über die Praxis der Genitalverstümmelung. Eingegangen wird auf die Situation in den Ländern, in denen sie hauptsächlich praktiziert wird. Fast überall ist sie offiziell verboten – aber solche Verbote können nur durchgesetzt werden, wenn die Bevölkerung diese Tradition mehrheitlich abschaffen will und wenn die Regierung und die Justiz das Verbot wirklich durchsetzen wollen. Beides ist in den hauptsächlich betroffenen Ländern unterschiedlich.
Schließlich wird auf die Situation in Deutschland eingegangen. Wie weit die weibliche Beschneidung hier verbreitet ist, ist unbekannt und kann nur geschätzt werden. Auf jeden Fall gibt es einen großen Bedarf an Beratung, und notwendig ist auch Öffentlichkeitsarbeit. Dabei muss man das Problem lösen, dass es sich um ein Tabu-Thema handelt – betroffene Frauen benötigen eine vertrauensvolle Atmosphäre, um darüber sprechen zu können.
Wichtig sind aber auch Angebote. Es muss eine stabile Finanzierung für Dolmetscherinnen und Dolmetscher geben. Notwendige Operationen müssen von der Krankenkasse übernommen werden. Und im Asylrecht muss eine drohende Beschneidung ein Asylgrund sein, damit betroffene und bedrohte Frauen ohne Angst hier Hilfe suchen können.


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